Mit dem Update von WordPress auf 5.0 im Jahr 2018 wurde der Gutenberg-Editor eingeführt. Das war zugleich der Start auf dem Weg zum Full-Site-Editing. Da der Gutenberg-Editor mit verschiedensten Blöcken arbeitet, wird dieser auch Block-Editor genannt.
Seit der Einführung des Editors gab es immer wieder größere Updates mit entsprechenden Funktionserweiterungen. Seit dem Update auf WordPress 6.0 lassen sich ganze Webseiten, inklusive Header und Footer über den Block-Editor gestalten. Da kommt natürlich die Frage auf, benötige ich noch einen extra Page Builder? In diesem Beitrag stellen wir dazu den umfangreichen und viel genutzten Page Builder Elementor dem Gutenberg-Editor gegenüber.
Generelle Unterschiede und wichtigste Kriterien für eine Webseite
Der wichtigste Unterschied zwischen dem Block-Editor und Elementor sowie andere Page Builder ist, dass der Block-Editor ein automatischer Bestandteil von WordPress ist. Die Page Builder hingegen sind extra Plugins, die erst installiert werden müssen. Plugins sind immer gewisse Risikofaktoren, z.B. in Sachen Sicherheit und Kompatibilität. Der Nutzen eines Plugins sollte daher immer größer sein als die Risiken.
Was ist bei einer Webseite wichtig? Für eine erfolgreiche Webseite ist der Inhalt sehr entscheidend. Dabei geht es aber nicht nur um den Inhalt an sich, sondern um die Aufbereitung und Darstellung des Inhalts, konkret um das Design, Layout und Struktur der Webseite.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Performance. Langsame Ladezeiten beeinflussen das Nutzerverhalten, führen zu mehr Absprüngen und verschlechtern das Ranking bei Google.
Für den Webseitenbearbeiter, gerade wenn er kein Programmierer bzw. Webumsetzer ist, sind die Bedienbarkeit und die Funktionen sehr wichtig. Was und wie einfach lassen sich die verschiedensten Elemente (Design, Header, Footer, Layout der Inhalte) bearbeiten.
Elementor Page Builder
Der Page Builder Elementor ist ein Plugin, mit dem sich die komplette Webseite bearbeiten und gestalten lässt. In der Grundversion ist Elementor kostenlos. Die ist ein großer Vorteil, wenn Sie unsicher sind, ob Sie mit dem Elementor überhaupt zurechtkommen und diesen einfach testen können. In der kostenfreien Version gibt es die grundlegenden Elemente und Funktionen zur Gestaltung Ihrer Webseite. Elementor liefert dazu ein eigenes Starter Theme gleich mit. Für weiterer führende Funktionen benötige Sie die Pro Version. Nützliche und interessante Funktionen und Elemente der Pro Version sind: Formulare, Galerien, Slider, Portfolio und Beiträge. Der Vorteil der umfassenden Funktionen von Elementor ist, dass Sie meist keine zusätzlichen Plugins benötigen für Formulare, Slider, Einbindung von Social Media Elementen, usw.
Das Design der Webseite lässt sich mit Elementor komplett gestalten. Durch globale Einstellungen und Elemente können Sie zentrale Angaben (Farben, Schriftgröße, Schriftart etc.) relativ einfach festlegen. Zugleich können Sie jede Unterseite individuell gestalten.
Elementor verfügt zudem über eine immer größer werdende Sammlung an Designvorlagen und Elementen. Das gilt für die Standardseiten, wie auch für spezielle Templates wie der 404-Fehlerseite, der Beitragsseite, der Beitragsarchivseite.
Die umfänglichen Gestaltungsmöglichkeiten werden durch eine gute Bedienbarkeit ergänzt. Elementor besitzt eine Drag-and-Drop-Oberfläche mit einem gut zu bedienenden und intuitiven Design. Anfänger und fortgeschrittene Nutzer finden sich hier sehr gut zurecht. Die bereits angesprochene Fülle an Vorlagen und Widgets wirken sich auch hier positiv aus.
Viel verwendete WordPress-Erweiterungen wie WooCommerce, SEO Yoast, ACF und Wordfence sind voll kompatibel mit dem Elementor und lassen sich gut darüber integrieren und bedienen.
Gutenberg Editor
Der Gutenberg Editor oder auch Block Editor ist fester Bestandteil von WordPress. Die ganze Bearbeitung erfolgt über sogenannte Blöcke. Egal ob Titel, Bilder, Videos oder Buttons, sie können diese mit den jeweiligen Blöcken hinzufügen. Was den Gutenberg Editor noch fehlt sind die vielen zusätzlichen Funktionen, die die Elementor Pro Version hat.
Der Gutenberg Editor orientiert sich am Theme, das aktuell verwendet wird. Wobei es mit dem neusten Update auf 6.1 ein Standard-Theme gibt, welches eine freie Gestaltung erlaubt. Gestalterische Elemente wie Schriftgröße, Farben und mehr können pro Block individuell gestaltet werden. Webseitenübergreifende bzw. allgemeine Stilelemente bleiben jedoch einheitlich.
Die Bedienbarkeit beim Gutenberg Editor ist sehr benutzerfreundlich. Blöcke und Elemente werden ebenfalls mittels Drag-and-Drop hinzugefügt und positioniert.
Im Hinblick auf die Ladegeschwindigkeit ist der Gutenberg Editor im Vorteil, da es kein zusätzliches Plugin ist und der Elementor eine Reihe zusätzlicher Dateien lädt.
Wer ist besser?
Eine klare Antwort darauf, ob Sie auf den Elementor oder den Gutenberg Editor zurückgreifen sollen, lässt sich pauschal nicht sagen. Am Ende hängt es von dem gesamten Projekt und den Anforderungen ab. Bei einfachen Webseiten mit einem schlichten Design ist der Gutenberg Editor ausreichend. Wird mehr Individualität und mehrere Funktionen oder Designelemente benötigt, ist der Elementor besser geeignet.
Als Webdesign Agentur können wir mit beiden Arbeiten und entscheiden auf der Grundlage des jeweiligen Projekts und den spezifischen Anforderungen, ob ein zusätzlicher Page Builder zum Einsatz kommt.